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DER W IV Track-Attack I

Gepostet am 23. Januar 2016

Wie versprochen drehen wir die Regler der Infofrequenz auf elf und starten mit der ersten von insgesamt vier Track Attacken. ?Wir versüßen euch den Weg zum W mit drei ersten Songs von 12, die unterschiedlicher nicht sein könnten und gerade deshalb einen guten Überblick über das Album geben, das da ab dem 04.03. in den Läden steht. Und während Stephan sich über den grünen Klee lobt, gibt’s von Erdenberger und Diel unparteiische Worte, wir schwör’n!

Mehr!:

Dennis:
?Weidner-Rockbrett 2016, ganz im Stile von „Heiss“ und Co. Der W hat ne andere Art zu fühlen, ne andere Art zu sein, ne andere Art zu leben. Die Art, bei der man mit den Eiern voraus alles geben muss. Der Refrain will unbedingt laut mitgesungen werden. Steht als möglicher Singlekandidat in den Startlöchern.
Till:?Wenn mal ein engagierter Lehrer einer interessierten Rockmusikklasse die Evolution zum Platzhalterdemo zum Hit demonstrieren möchte, sollte er sich dafür „Mehr!“ vorknöpfen. Denn eigentlich ist es ganz einfach: Man schreibt ein optimistisch rockendes Gute-Laune-Rockding, bastelt ein geschmackvoll-filigranes Gnidelignidelignideli-Solo rein, einen luftigen C-Part zum Durchatmen vor das große Finale und legt erstmal ein Esperanto-Kauderwelsch als Textplatzhalter drauf. Später überlegt man sich, dass ein „Yeeeeeah, Yeeaaah, Yeaah, yeeah, yeeah“ nicht so spannend klingt wie ein „Ich will Meeeehr! Mehr als nur leben! Ich will meeehr, meehr als nur Sein!“. Man könnte es lassen, wie es war und den Song Rihanna oder Helene Fischer geben. Oder man schreibt einfach einen Weidner-Text darüber, dass man sein ganz eigenes Hier und Jetzt gefälligst mit Würde, Engagement, Ehrgeiz und Spaß füllen soll. Fertig. Und das wird dann fast automatisch ein Livekracher, den die Leute lieben. Wetten?
Stephan:?Musikalisch siedle ich den Song irgendwo zwischen „Geschichtenhasser“ und „An die, die wartet“ an. Hohes Tempo, epischer Refrain und die Gitarren schön hart durchgeachtelt, Mit solchen Songs geht der Künstler wenig Risiko ein – wie man ja ganz wunderbar den Kommentaren von Dennis und Till entnehmen kann. Einfach gestrickt die Jungs, haha. Textlich geht es um die Sehnsucht nach Vollständigkeit, dem „Ich“ eine Identität zu geben und für das „Gute“ kämpfen zu wollen. Eine Art Wolf zu sein, der das Böse reißt.

Justitia:

Dennis:
?Ein musikalisches Kleinod, eine knapp fünfminütige Geschichte über das Gefühl, die Freiheit entrissen zu bekommen und unschuldig an graue Mauern gekettet zu werden. Inspiriert von dem Gedicht „Invictus“ von William Ernest Henley, das Mandela täglich in seiner Haft gelesen und ihm geholfen haben soll, selbige zu überstehen. Der interessierte Onkelz und W Fan wird eine Textstelle wieder erkennen. Ein Highlight auf IV.

Till:?
Ich frage mich: Offenbart die Aussage „Ich habe nichts verloren – nur meinen Glauben!“ eine pessimistische oder doch eine optimistische Weltsicht? Während „Justitia“ seine Runden dreht, sollte man darüber nicht nachdenken, denn die gut 5 Minuten fordern eine Menge Hirnschmalz, weil so viel drin steckt. Ein Song, der musikalisch und textlich für so manche Gänsehaut sorgen wird. Eher kein Kandidat fürs Liveset, weil es echt auf die Stimmung drückt. Aber man kauft eine DER W-Platte ja auch nicht, um dazu über die Gänseblümchenwiese zu tanzen. Hätte die Nummer einen dramatisch-dynamischen Pianomittelpart, dürfte sie die Mutter meiner Kinder werden. Stattdessen lockt sie dich mit einem harmlosen, kleinen Klimperintro auf so einen schaurig-süßen Within Temptation-Pfad, bevor sie dich so richtig in die Mangel nimmt. Und genau so spuckt sie dich wieder auf dem Pianopfad aus. Eine echte Herausforderung von Song. Deshalb bekommt sie immerhin ein Dauerbesuchsrecht. Für jeden Tag. Vorsicht: Suchtgefahr!

Stephan:
?Intensiv, sehr intensiv der Track. Gewidmet meinem Freund Tomás Arroyo Rodríguez, der seid Jahren unschuldig im Gefängnis sitzt. Als großer Bewunderer von Nelson Mandela und seiner Geschichte, stieß ich beim Lesen seiner Biografie auf „Invictus“, einem Gedicht von W.E. Henley, das Mandela während seiner 26 Jahren im Gefängnis als Mutmacher und seelische Stütze diente. Im Refrain bediene ich mich bei Henley’s großartigen Worten – auch wenn ich Reimmaß und Satzstellung leicht geändert habe.

Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix:

Dennis:
?Ein Track, so sperrig und dunkel, wie die Zeit, in der wir gerade leben. Exorzismen unter’m Kruzifix, Bomben für den Frieden oder Sprengstoff für den Propheten? Am Ende des Tages bleibt die wage und bedrückende Hoffnung, dass dieser Kelch an uns vorübergeht und die leise Ahnung, dass der Rauch am Horizont keine Friedenspfeifen sein werden. Das mit Abstand düsterste Stück auf IV.

Till:?
Wegducken ist feige und jeder Debattenbeitrag oberhalb der Schwachsinnsgrenze ist wichtig. Hinter dem Titel verbirgt sich keine Überraschung, sondern der nicht eben dezente Hinweis, dass es am Ende des Tages nicht auf die Transzendenz sondern den gesunden Menschenverstand ankommt. Klar, gute Laune sollte man hier nicht erwarten, dafür auf verdammt fette, schwermetallisch groovende Gitarrenarbeit, die man so bei DER W auch noch nicht gehört hat. Darf ich sagen, dass ich den Song musikalisch stärker finde, als textlich?

Stephan:
?Du darfst. Auch wenn es, um beim Thema zu bleiben, blasphemisch ist. Ich sag nur „Gottes Zorn“ mein Freund, haha. VKK ist fies: Ein 7/8 Takt der am Ende der Bridge wieder 4/4 wird und zurück. Schwer, sauschwer und unmöglich rhythmisch dazu den Kopf zu bewegen, haha.?Lieber Till, das Thema ist heiß und heikel und nicht ganz einfach in einen kurzen Liedtext zu quetschen. Ich frage: Gibt es wirklich keinen Gott, oder schüttelt er permanent den Kopf, weil er machtlos im Himmel sitzt und feststellt, dass der Teufel gar nicht in der Hölle wohnt? Das Religiöse macht uns Angst. Gottes Krieger beten am Altar von Smith and Wesson. Gottes Acker ist ein Schlachtfeld voller feiger Mörder. Letztendlich sind IS und Co die Geister, die man politisch rief und die man bewaffnet hat. Haben fanatische Christen Jahrhunderte lang geplündert und gemordet, kommt nun die Gewalt zu uns zurück, das darf uns nicht wirklich wundern. Ein abendfüllendes und polarisierendes Thema, ich mach mal den Anfang…

  • Henry sagt:

    Geil geil geil

  • W-Dianerin Anis sagt:

    Das ging ja flott. 🙂

    Ich kann’s kaum glauben. Es geht wirklich wieder los.

    JUHU!

    • Sigrid Hagel sagt:

      @W-Dianerin Anis, wie geht es Dir? + erstmal noch alles Gute zum neuen Jahr!
      > zu welchem Konzert gehst du?..ich werde evtl. im „Stadtgarten“ mit dabei sein…?…
      > Oh mann, hab ich euch vermisst..war gelegentlich als „Gast“ im W-Forum unterwegs 😉 …

  • MikeRockNRoll sagt:

    ENDLICH!!!!!!
    Will endlich wieder zum W rocken !!!!!!!!!!

  • Zahnschnitzer sagt:

    Hallo Stephan !
    Gute Idee die Songs von euch zu beschreiben. Es macht Lust auf mehr. Auch wenn es schwere Themen sind, so schreien wir sie in die Welt. Ich kann die Veröffentlichung kaum erwarten.
    Alles Gute dem W und seiner Freunde!!!!

  • Christian sagt:

    Hey, verdammt geile News. Die Infos die so rüberkommen machen verdammt Laune. Irgendwann schrieb der Stephan mal, das er nicht wüsste, ob er diesmal dem W textlich gerecht wird. Also danahc klingt das ja mal gar nicht. Themen super, das was alle drei sagen macht Lust auf mehr. Lass es den 4.3. werden…

  • Kiffie sagt:

    Damit haben wir schon die Hälfte der Tracks stehen:

    Mehr!
    Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix
    Justitia
    Der Schmerz verlangt gespürt zu werden
    Faust auf Fresse
    Keiner kann es besser als du

    Hört sich interessant an. Wenn dass das Cover wird, sieht es sehr Anitmainstream aus. Aber ein besserer Titel als IV sollte es schon sein.

  • Micky sagt:

    Alter!
    Das klingt sowas von saucool – und da soll ich noch Geduld haben bis zum 04. März? 😛

  • MikeRockNRoll sagt:

    Ich würde mal sagen…auf der Tour rocken wir ALLE mal so das Haus, dass Stephan gar nicht mehr darum herum kommt solo weiter zu machen und wir der W Part V anstreben 😉

  • Uwe hat geschissen!! sagt:

    YES! !!!!

  • Danke für die ausführlichen und stilvollen Ausführungen zu den Songs. Tills ehrliche Worte gefallen mir sehr gut und machen das ganze noch spannender.

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